Topleistungen lassen sogar die Hitze vergessen
Junge Athleten der SG Weinheim-Hohensachsen stehen beim 34. nationalen Schwimmfest der TSG Weinheim 118 Mal auf dem Treppchen / 45 Gold-, 31 Silber- und 42 Bronzemedaillen
Das neue Domizil des Wettkampfbüros schien mehr als passend ausgewählt worden zu sein: das „Wärmehaus“. Dort liefen die organisatorischen Fäden beim 34. nationalen Schwimmfest der TSG 1862 Weinheim zusammen. Eine Anspielung etwa auf die äußeren Bedingungen am Wochenende?
Keineswegs. Denn das am Hang errichtete Flachgebäude am Rande des Wettkampfbeckens im Waldschwimmbad heißt wirklich so. Dabei wurde das „Wärmehaus“ dies- mal seinem Namen allerdings alles andere als gerecht. „Es ist der kühlste Ort im gesamten Bad“, begründete TSG-Schwimmwart Bernd Wittermann den Umzug des ansonsten stets im Eingangsbereich untergebrachten Wettkampfbüros. Die fleißigen Protokollanten des eingespielten Teams um die erfahrenen Silke Angert und Angelika Abeln fanden für sich und ihre zahlreichen Laptops und Drucker ausgerechnet im „Wärmehaus“ also die besten Arbeitsbedingungen vor.
Und so ging auch die 34. Auflage des Schwimmfests trotz der extremen Hitze völlig reibungslos über die Bühne. 308 junge Athleten aus zwölf Vereinen und Startgemeinschaften absolvierten an den beiden Wettkampftagen rund 2000 Starts. Auch wenn bei Wassertemperaturen von 29 oder 30 Grad nicht gera- de vom Sprung ins „kühle Nass“ die Rede sein konnte, boten die Jungs und Mädchen erstklassige Leistungen. Das galt auch für die Starter der gastgebenden Schwimmgemeinschaft Weinheim-Hohensachsen, von denen viele zugleich die Norm für die badischen Meisterschaften in zwei Wochen in Karlsruhe erfüllten. „Eigentlich war es zu heiß für optimale Leistungen, aber die Zeiten unserer Schwimmer waren dennoch alle sehr in Ordnung“, lobte SG-Trainerin Nermina Zaplatilek.
Insgesamt kam die SG Weinheim-Hohensachsen auf die stolze Zahl von 118 Medaillen inklusive der Staffeln. Am Ende der 36 Wettbewerbe in verschiedenen Altersklassen standen 45 Gold-, 31 Silber- und 42 Bronzemedaillen zu Buche.
„Wir hatten viele schöne Erfolge und sogar neue persönliche Bestzeiten. Und das trotz der 50-Meter- Bahn, wo Bestzeiten im Vergleich zur Kurzbahn viel schwieriger sind“, verteilte denn auch Margit Randoll ein großes Kompliment. Sie kümmert sich zusammen mit Eva-Maria Swiczinsky als Trainerin um den Weinheimer Nachwuchs.
Bernd Wittermann bedankte sich ferner bei den vielen Badegästen am Wochenende für deren großes Verständnis. „Es gab keinerlei Klagen“, freute sich Wittermann, obwohl das Wettkampfbecken während der Wettbewerbe natürlich für den Publikumsverkehr gesperrt war. „Wir müssen den Termin für unser Schwimmfest auch mit dem Deutschen und Badischen Schwimmverband abstimmen und zudem auf die Ferien achten. Bereits im Dezember legen wir den Termin fest und dann können wir nicht mehr kurzfristig verlegen, auch wenn das Wochenende hochsommerlich wird und daher viele Badegäste anlockt.“
Der große Andrang im Waldschwimmbad hatte für die Athleten indes durchaus positive „Nebenwirkungen“. Denn so verfolgten doch sehr viele Zuschauer die spannen- den Wettbewerbe. „Die Hitze wirkt sich zwar kopfmäßig aus und man fühlt sich nicht ganz so fit. Aber wenn man ins Wasser springt, ist es wieder gut“, beschrieb Vanessa Schütz die Wettkampfbedingungen.
„30 Grad Wassertemperatur strengen mehr an als sonst, dennoch bin ich mit meinen Leistungen sehr zufrieden“, sagte auch Rückenspezialistin Helen Klein (Jahrgang 1999), die bei ihren Einzelstarts drei- mal Gold und dreimal Silber holte.
Überhaupt keine Probleme mit den hohen Temperaturen hatte eines der jüngsten Weinheimer Talente, Celina Schütz (Jahrgang 2005), die bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr für die TSG schwimmt und beim Heimspiel gleich vier erste Plätze feierte. „Bei
der Hitze freut man sich richtig auf das Wasser und die Wettkämpfe.“ Selbst Langstreckenspezialisten wie Fabienne Raaß (Jahrgang 2004) sahen (fast) keine Nachteile. Nur auf den Rückenstrecken sei es durch die gleisende Sonne etwas „komplizierter“ gewesen, sagte die vierfache Medaillengewinnerin nach dreimal Gold und einmal Silber. „Wenn man in die Sonne guckt, sieht man die Fähnchen für die Wendemarke nicht richtig.“
Fleißige Medaillensammler für die SG Weinheim-Hohensachsen waren ferner Mina Keck (Jahrgang 2005) mit dreimal Gold und einmal Bronze sowie Marius Faust (Jahrgang 1999), der bei den Jungs die stärkste Bilanz mit viermal Gold und einmal Bronze aufstellte.